- internationale Preispolitik
- internationales Preismanagement. 1. Begriff: Alle Maßnahmen der Preisgestaltung, -durchsetzung und -sicherung auf Auslandsmärkten (⇡ internationales Marketing). Ziele der i.P. sind Kostendeckung, Wettbewerbsbeeinflussung und Nachfragelenkung innerhalb des Produktemix. Zentrale preispolitische Gestaltungsparameter sind Preisbezugsbasis (Leistungsumfang), Preiszähler (Entgelt) und ⇡ Preisdifferenzierung.- 2. Preisstrategien: a) Abschöpfungspreispolitik: Umsatzmäßiges Abschöpfen des Auslandsmarktes durch Hochpreispolitik, danach schrittweise Preisabsenkung.- b) Penetrationspreispolitik: Niedrigpreispolitik für hohe anfängliche Marktdurchdringung in Auslandsmärkten mit hoher ⇡ Preiselastizität. Entscheidend für die Wahl der Preisstrategie ist die Phase des ⇡ internationalen Produktlebenszyklus, in der sich das jeweilige Produkt im jeweiligen Markt befindet.- 3. Internationale Abstimmung der Preisstrategien: a) Preisdifferenzierung: Als Differenzierungskriterien können die Nationalität oder grenzüberschreitende Markteinheiten (⇡ internationale Marktsegmentierung), die jeweils in weitere Subeinheiten unterteilt werden können, herangezogen werden. Voraussetzung ist eine geringe grenz- bzw. segmentüberschreitende Markttransparenz. Ziel der i.P. ist also, Märkte mit attraktiven Preiselastizitäten auszumachen und dort entsprechende Preisgestaltung und -durchsetzung sicherzustellen. Informationen über Preiselastizitäten und optimale Preisstellung sind mittels ⇡ Auslandsabsatzmarktforschung und ⇡ interkultureller Konsumentenforschung zu erheben.- b) Standardisierung: Bei auf allen Auslandsmärkten gleichen Preisstrategien erfolgt die Preisfestsetzung relativ zum Preisniveau des jeweiligen Landes.- 5. Internationale Preiskalkulation: Bei der Kalkulation des Auslandspreises sind wichtige Kosteneinflussgrößen zu bedenken, die für den Auslandsmarkterfolg entscheidend sein können oder aber sogar gegen eine Auslandsmarkterschließung sprechen, z.B. Kostenarten der Exportpreiskalkulation (Exportkalkulation): (1) Auslandsspezifische Herstellkosten (z.B. Sonderausführungen, zulassungstechnische Modifikationen), (2) Exportsonderkosten (Frachten, Zölle), (3) Verwaltungsgemeinkosten für Exportvertrieb, (4) länderspezifische Kosten der Marktbearbeitung. Zu beachten sind weiterhin unterschiedliche Handelsspannen und Zwischenhandelsmargen sowie rechtliche Vorschriften (z.B. ⇡ Preisbindung zweiter Hand).- 6. Sonderformen: (1) Internationale ⇡ Mischkalkulation (preispolitisches Optimum über alle Auslandsmärkte), (2) ⇡ Dumping, (3) ⇡ Exportsubventionen und ⇡ Ausfuhrprämien, (4) Preissicherung (⇡ Kurssicherung, Fakturierung in Inlandswährung, ⇡ Gleitpreisklausel).
Lexikon der Economics. 2013.